Interview mit der Lerntherapeutin unserer Schule

Wir: Was genau machen Sie?
F. Niesig: Ich arbeite hier an der Schule als Lerntherapeutin. Als Lerntherapeutin helfe ich Kindern, ihre Probleme zu lösen. Sowohl wenn es ums Lernen in der Schule geht, als auch bei Beziehungen zu Mitschülern oder Eltern. Dies hat viel mit Gefühlen zu tun.

Wir: Wie versuchen Sie Probleme zu lösen?
F. Niesig: Ich höre mir als erstes die Probleme der Schüler an und versuche dann, mich in ihre Rolle hineinzuversetzen. Ich stelle die Fragen so um das Thema drum herum, so dass die Schüler von selbst auf eine der vielen möglichen Lösungen kommen.

Wir: Was macht den Job für Sie besonders?
F. Niesig: Da ich durch meine eigenen Kinder mit Kindergarten und Schule in Kontakt stand, hatte ich irgendwann den Wunsch, Kindern bei ihren Problemen in der Schule zu helfen.

Wir: Wie viele Kinder kommen zu Ihnen?
F. Niesig: Ich kann es nur schätzen, aber ich denke, dass es 50 bis 60 bisher waren. Auch muss man bedenken, dass ich oft mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre mit den Schülern in Kontakt stehe.

Wir: Wie lange arbeiten Sie schon hier?
F. Niesig: Mein drittes Jahr geht mit Ende des Schuljahres 2017/18 zu Ende.

Wir: Wie viele Kinder kommen ungefähr pro Tag zu Ihnen?
F. Niesig: Manchmal habe ich 5-6 Schüler pro Tag, danach kann ich aber auch nicht mehr, da ich dann voll bin von den Problemen der Schüler. Aber es gibt auch Tage, an denen habe ich nur 1 oder 2 Kinder. An solchen Tagen kann ich mich auch noch mit anderen Dingen im Rahmen meiner Arbeit beschäftigen.

Wir: Womit beschäftigen Sie sich, wenn gerade mal kein Schüler da ist?
F. Niesig: Ich mache mir dann immer Gedanken über Lösungen. Auch führe ich dann oft Buch über die einzelnen Fälle, um die Geschichten nicht durcheinander zu bringen. Oder aber ich trete mit dem Jugendamt oder der Caritas in Kontakt. Mit dem Jugendamt muss ich zum Glück weniger arbeiten, wenn ich es allerdings mache, dann ist es dringend. Mit der Caritas arbeite ich häufig zusammen. Auch hole ich mir da eine eigene Beratung.

Wir: War es schon immer Ihr Traum Lerntherapeutin zu werden?
F. Niesig: Nein, es war nicht von Anfang an mein Traum. Bevor ich in Elternzeit ging war ich Hebamme. Danach habe ich mit Lerntherapie angefangen.

Wir: Macht Ihnen die Arbeit mit Kindern Spaß?
F. Niesig: Ja, diese Arbeit macht mir Spaß, aber ich muss auch damit umgehen können, dass ich nicht immer helfen kann. Allerdings lasse ich nicht locker, wenn es um Lösungen zu Problemen geht. Um den Kindern besser helfen zu können, studiere ich im Moment Ökonomie und ein Teil von Psychologie.

Aleyna, Anna & Mareike, 7a (06/2018)